Systemische Aufstellungen Erfahrungen: Aufstellungen mit Glaubenssätzen sind ein magisches Erlebnis. In diesem Beispiel erzähle ich Dir von einer Gruppenarbeit mit Aufstellungen und Glaubenssätzen. So bekommst Du eine Vorstellung, wie wir zu diesem Beispiel mit einer Aufstellung arbeiten können.
Was sind Glaubenssätze?
Diese tief sitzenden Überzeugungen, wie zum Beispiel „Ich bin nicht gut genug“ – genannt Glaubenssätze – sind Dir bestimmt schon einmal begegnet. Heute möchte ich Dir von einem Beispiel erzählen, wie wir mit Aufstellungen einen Glaubenssatz aufstellen und lösen können.
Systemische Aufstellungen Erfahrungen mit Glaubenssätzen
Systemische Aufstellungen machen Erfahrungen möglich, die allein übers Nachdenken und Analysieren nicht greifbar sind. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, mit Glaubenssätzen in der Aufstellungsarbeit vorzugehen. Hier beschreibe ich Dir eine sogenannte „Satz“-Aufstellung.
Wieso habe ich diese Form der Arbeit gewählt?
Im Vorgespräch zu einer Aufstellung in der Gruppe erzählt mir Petra von der Schwere in ihrem Leben (Der Name der Klientin ist natürlich frei erfunden und ich wandle die Beschreibung so ab, dass keine Rückschlüsse auf die reale Person möglich sind. Das ist mir sehr wichtig.).
Petra erzählt darüber, dass egal, worum es geht, was sie auch macht – nichts gelingt so wirklich. Dann sagt sie: „Es ist immer zu wenig.“
Etwas in mir reagiert sofort auf die Energie, wie sie diesen Satz sagt. Deshalb mache ich Petra den Vorschlag, diesen Satz aufzustellen.
Das bedeutet, sie wählt aus dem Kreis der Seminarteilnehmer*innen jeweils eine(n) Stellvertreter*in für jedes Wort aus diesem Satz, also für „Es“, „Ist“, „Immer“, „Zu“, „Wenig“.
Petra ist zunächst ein wenig skeptisch, was so eine Aufstellung bringen soll. Sie vertraut dennoch meinen Erfahrungen mit systemischen Aufstellungen und mag sich darauf einlassen.
Sie wählt jeweils aus dem Kreis der Seminarteilnehmer*innen: einen Mann für „Es“ und vier Frauen für die anderen Worte.
Jetzt machen wir mit systemischen Aufstellungen Erfahrungen zu der Glaubenssatz-Aufstellung. Ich lade Petra ein, sich entspannt anzuschauen, was nun passiert.
In diesem Fall habe ich gewählt, dass die Stellvertreter*innen frei in den Raum gehen, d.h. sie schauen einfach, wo im Raum der Platz ist, den sie für den Moment für richtig halten (Eine andere Vorgehensweise ist, dass Petra die Stellvertreter*innen „aufstellt“ – sie also jeweils an einen Platz führt.). Ich entscheide immer intuitiv, welche Form wir für die jeweilige Aufstellung wählen.
So bewegen sich also alle 5 Stellvertreter*innen im Raum und bleiben schließlich an einem Platz stehen. Auffällig ist, dass es ziemlich viel Unruhe gibt, also einige Personen haben scheinbar Schwierigkeiten, einen für sie stimmigen Platz zu finden. Ich befrage die Stellvertreter*innen nacheinander, wie es ihnen geht, wie sie sich in Verbindung mit den Anderen fühlen, ob sie körperliche Symptome haben usw..
Welche Erfahrungen machen die Stellvertreter in der Aufstellung?
Am schlechtesten geht es der Frau, die für „Ist“ steht. Sie fühlt sich sehr schwach und kann kaum stehen. Ich bitte sie, ihrem Impuls zu folgen und sich zu setzen oder sich ggf auf den Boden zu legen. Das macht sie sofort und alle haben das Gefühl, dass das sehr stimmig ist, also auch die 4 anderen Stellvertreter*innen.
Ich suche danach, was der Stellvertreter*in helfen kann und in mir kommt der Satz „Ich wäre beinahe gestorben“. Das genau ist das Magische in dem Aufstellungsfeld. Eine größere Kraft führt mich und bringt mir Eingebungen und Impulse, denen ich bedingungslos folge. Ich bitte die Stellvertreterin von „Ist“ diesen Satz auszusprechen und hinzuspüren, ob er sich richtig anfühlt.
Sie nickt unmittelbar und spricht „Ich wäre beinah gestorben.“
Petra, die ja von außen dem Geschehen folgt, ist sehr berührt und beginnt zu weinen. Sie erzählt, dass sie während der Geburt beinahe gestorben wäre.
Erstaunlicherweise konnten wir jetzt die Stellvertreterin für „Ist“ in ihre Kraft bringen, in dem sie anerkennen und aussprechen kann, dass die Todesbedrohung jetzt vorbei ist. (Es folgen noch einige weitere Interventionen, die direkt mit dem Familiensystem von Petra zu tun haben und auf die ich hier jetzt nicht eingehen werde.)
„Ist“ steht wieder auf. Nicht nur das – sie ist jetzt sehr lebendig und in ihrer Kraft. Sie möchte sich einen neuen Platz im Raum suchen. Alle spüren, dass sich die ganze Energie geändert hat. Systemische Aufstellungen sind Erfahrungen, die alle Anwesenden im Raum ergreifen.
Wie geht es mit der systemischen Aufstellung weiter?
Petra als Zuschauerin ist ebenfalls sehr gelöst und ich bitte sie, mit in die Aufstellung zu gehen. Da kommt so viel Bewegung in den Raum und alle gucken nochmal, wo jetzt der jeweils richtige Platz für sie ist.
Daraus formt sich ein ganz neues Bild und das ist eine neue Erfahrung durch die systemische Aufstellung: Alle stehen nebeneinander und plötzlich fällt einem Teilnehmer von außen auf, dass sie in folgender Reihenfolge stehen: „Petra“, „ist“ „es“ „immer“ „zu“ „wenig“?
Das hat natürlich niemand bewusst so hingestellt. Alle atmen spürbar auf und eine Energie von Erleichterung ist im Raum.
Systemische Aufstellungen sind Erfahrungen, die alle Anwesenden im Raum ergreifen. Das habe ich schon so oft erlebt. Und so war es auch hier. Von dem Teilnehmer im Außenkreis (der also gar nicht direkt mit in der Aufstellung stand) kam der Hinweis auf diese fantastische Wendung.
Petra berichtet mir im Nachgang mehrfach, dass sie diese Aufstellung sehr weiter gebracht hat. Die Schwere in ihrem Leben ist spürbar weniger geworden und wenn sie bemerkt, dass sie in einem Mangel-Gefühl verhaftet ist, erinnert sie sich oft an die Abschluss-Frage ihrer Aufstellung:
Ist es immer zu wenig?
Das führt sie dazu, immer mehr die Fülle wahrzunehmen. Sie erzählt mir, das sie sich viel kraftvoller und lebendiger fühlt 🙂
Fazit: Systemische Aufstellungen Erfahrungen mit Glaubenssätzen
Jede systemische Aufstellung ist anders und dennoch zeigt sich dort, welche Ursache mit dem Thema zu tun hat. In diesem Beispiel hat Petra’s Todesangst während ihrer Geburt dazu geführt, die Fülle in ihrem Leben nicht annehmen zu können und immer wieder in der Opferhaltung gefangen zu sein Vielleicht magst Du auch in diesen Blogbeitrag von mir reinlesen.
Systemische Aufstellungen und die Erfahrungen mit der Satz-Aufstellung haben uns dahin geführt, traumasensibel eine Lösung vollziehen zu können. Sie hatte sich schon sehr intensiv in Gesprächen mit ihrem Mangeldenken beschäftigt – den Zusammenhang mit den Auswirkungen ihrer Geburtserfahrung konnte sie so allerdings nicht herstellen. Erst die Stellvertreterin für „Ist“ in ihrer Aufstellung hat den entscheidenen Hinweis gegeben.
Petra habe ich in den folgenden Monaten mit Einzelaufstellungen noch ein paar Mal zu anderen Themen begleitet. Sie konnte in den nächsten Wochen als selbstständige Freiberuflerin ihre Umsätze deutlich steigern und berichtete, dass sich ihr Leben jetzt viel leichter anfühlt und sie gar nicht mehr das Gefühl hat, es wäre immer zu wenig. Im Gegenteil!
Ich bin Susanne Schwarz – Die Aufstellerin.
Die Aufstellungsarbeit ist meine Passion und ich liebe es, mit Aufstellungen schnell Lösungen zu finden.
Wenn Du bei mir auch einmal eine Aufstellung in der Gruppe machen möchtest, findest Du alle Infos und Termine auf meiner Seite unter Familienaufstellungen / Systemische Aufstellungen Köln.